Sonderfahrt mit Lok 01 1066 von Lauterbourg nach Mulhouse im Elsaß am 13.10.1984

Der BADEN-ELSASS-EXPRESS der Albtal-Verkehrsgesellschaft und des Reisebüros Intraflug AG

Trotz der erfolgreichen abgeschlossenen Hauptuntersuchung war ein Einsatz der 01 1066 auf Strecken der Deutschen Bundesbahn wegen des bestehenden Dampfverbotes nicht möglich. Nach den Fahrten am 1. Juli 1984 von Passau nach Attnang Puchheim in Österreich, folgte ein weiterer Auslandseinsatz. Im Oktober 1984 fand eine Sonderfahrt im Elsass statt. Die Organisation war eine Herausforderung da verschiedene Besonderheiten in Frankreich mussten beachtet werden. Dazu gehörte, dass die 01 1066 wegen des niedrigeren Lichtraumprofils ohne Kaminaufsatz fahren musste, alle Wagen Scheiben aus Sicherheitsglas haben mussten, sowie eine Versicherung gegen Personenschäden in unbegrenzter Höhe nachgewiesen werden musste.

Der Zug, der aus den für das Eisenbahnjuliäum 1985 aufgearbeiteten Altbauschnellzugwagen der Deutschen Bundesbahn, sowie Wagen der Albtalbahn (AVG), der Eisenbahnfreunde Zollernbahn und der Historischen Eisnebahn Frankfurt bestand, startete am 13.10.1984 in Karlsruhe Hbf. Eine Diesellok beförderte ihn nach Wörth, von wo es nach dem Umsetzen der Lok weiter nach Lauterbourg in Frankreich ging. 

Dort kam die 01 1066 vor den Zug und beförderte ihn bis nach Mulhouse. Hier ist der auch der Standort des Nationalen Französichen Eisenbahnmuseums "Cite du train". Für die Fotografen war der nicht elektrifizierte Abschnitt von Lauterbourg bis Strasbourg besonders einladend. Sie konnten mit Fotobegleitbussen neben den Zug herfahren und so Motive aufnehmen, die ihnen sonst nicht möglich gewesen wären. Mit 15 Wagen und einem entsprechenden Zuggeschicht von fast 700 t konnte die Starlok der Ulmer Eisenbahnfreunde zeigen, zu welchen Leistungen eine 01.10 in der Lage ist. Die von der SNCF genehmigte Höchstgeschwindigkeit von "nur" 100 km/h tat dem Ganzen keinen Abbruch.

Die Strecke ist durchaus anspruchsvoll, 100 km Volldampf ohne Halt von Strasbourg nach Mulhouse, teileseite mit 36% Steigung erfordern volle Maschinenleistung. Die Lokführer und Heizer der ersten Stunden auf der 01 1066 Jürgen Regler und Herbert Dorfschmidt zeigten die Leistungsfähigkeit der ölgefeuerten 01.10 eindrucksvoll.

Dieser Zug war für viele an der Strecke zwischen Lauterbourg und Mulhouse das Ereignis des Tages. Die hart arbeitende 01 1066 mit fast 700 t am Haken war mit ihren markanten Drillingsschlag weithin hörbar. Vielorts strömten die Menschen an die Strecke und Bahnhöfe, denn so etwas hatte es noch nie gegeben. Einse Deutsche Schnellzugdampflok mit einem Sonderzug auf französischen Hauptstrecken und dass sogar unter Fahrdraht.