Sonderfahrt mit 01 1066 von Karlsruhe nach Königsberg

Im Mai 1993 veranstaltete Rail Tours Mochel GmbH eine Sonderfahrt mit der 01 1066 von Karlsruhe nach Kaliningrad (Königsberg).

Seit dem Ende des 2. Weltkriegs gab es keine durchgehende normalspurige Verbindung von Polen ins russische Kanlingrad (Königsberg). Im Rahmen der Entspannungspolitik zwischen West und Ost nach der politischen Wende 1989 wurde der Wiederaufbau einer normalspurigen Strecke betrieben. Am 22. Mai 1993 sollte der erste durchgehende Reisezug von Berlin in Kaliningrad eintreffen. Dieser sollte auf der gesamten Strecke mit der Dampflok 01 1066 bespannt werden. Doch es wurde eine Reise mit Hindernissen.

Nachdem Start am 20. Mai in Berlin Lichtenberg war für die 01 1066 bereits an der deutsch-polnischen Grenze in Kostryzin die Fahrt zu Ende. Es fehlten Dokumente, so dass der Lok die Weiterfahrt in Polen untersagt wurde. Der Sonderzug wird Dieselloks weitergeführt, auf dem Abschnitt Gorzów (Landsberg/Warthe) und Chojnice (Konitz) kommt mit der Ol 49 - 99 Dampftraktion zum Einsatz. Nach Übernachtung in Gdansk (Danzig) erreicht der Sonderzug nach passieren der Grenze zu Russland am 21. Mai Königsberg.

Die fehlenden Dokumente für die 01 1066 konnten beschafft werden, so dass die Lok solo dem Sonderzug hinterfährt und mit dem 2. durchgegenden Personenzug aus Berlin am Mittag des 22. Mai im Hauptbahnhof von Königsberg eintrifft. Der historische Moment ist geglückt.

Am Nachmittag startet die Rückfahrt bis Gdansk (Danzig), diesmal mit Zuglok 01 1066. Auf der Schlußetappe der Fahrt durch Polen bekommt der Sonderzug von Gdynia (Gdingen) nach Koscierzyna (Berent) Vorspann durch die polnische Ty2 - 572.

Für die Fahrtteilnehmer ein einmaliges Erlebnis, verbunden mit dem Bangen, ob denn die 01 1066 nach Kaliningrad fahren kann.