Büm-54 in Stuttgart-Rosenstein. Foto Nils Hirche
Geschichte
Das Bundesbahn Zentral Amt (BZA) Minden der Deutschen Bundesbahn (DB) entwickelte um 1952 ein Typenprogrammes für 26,4m Fernreisezugwagen. Das als Baukastensystem ausgelegte Programm unterschied sich von den Vorkriegswagentypen durch geraden Abteilanzahlen und symmetrische Wagenhälften, welche es ermöglichten gleiche oder unterschiedliche Wagenklassen, Speise- und Packräume miteinander zu kombinieren.
Die Leitung dieser Entwicklungsabteilung unterlag Dr.-Ing. Adolf Mielich, welcher seine Entwürfe aus der Reichsbahnzeit wieder aufgriff und viele moderne Elemente, wie die geschlossenen Gummiwulstübergänge und 1000mm breite Übersetzfenster endlich umsetzten konnte. Wegweisend für die weitere Entwicklung von Reisezugwagen in Europa war seine Festlegung auf eine einheitliche Wagenlänge von 26,4m. Mit dem neuen „Minden-Deutz 50“ Drehgestell schuf er, gegenüber den Vorkriegsentwicklungen ein bedeutend leichteres und wartungsärmeres Drehgestell, welches mit seinen späteren Unterbauarten über 75.000 mal gefertigt wurde.
Nach neun Probewagen 1952, natürlich alle mit den Neuerungen aus dem Typenprogramm, begann 1955 die Serienfertigung. Die bis zur Klassenreform 1956 als Bauart C4ümg-54 geführten, späteren B4ümg-54, Reisezugwagen boten den Reisenden der 2. Klasse erstmals nur drei Sitze pro Bank statt bisher vier. Diese Komfortverbesserung, beim Reisezugwagen fürs Volk kam bei den Fahrgästen sehr gut an. Bis 1960 lieferten die deutsche Waggonbauindustrie insgesamt 1225 Wagen an die DB.
In den Jahren 1984-86 erhielten viele, nun als Bm 232 bezeichneten Wagen im Rahmen einer Modernisierung unter anderen verstärkte Stirnwände. Damit verbunden waren neue Drehfalttüren und Klapptritte in den Einstiegen, sodass sich die nun unter der Bauart Bm 238 geführten Wagen äußerlich nur noch durch die schmaleren Fenster von der Folgeentwicklung B4üm-63 / Bm 234 unterschieden.
Drei dieser so umfangreich modernisierten Bm 238 sind heute beim UEF- Historischer Dampfschnellzug e. V. erhalten und regelmäßig in Sonderzügen im Einsatz zu erleben.
Beheimatungshistorie:
BD Stuttgart - ab KW 35/1960 Bahnhof Stuttgart Hbf
Technische Daten
- Gattung
- B4ümg-54
- Bauart
- 238
- Nummer
- 19 082 Stg
- NVR-Nummer
- 56 80 22-40 717-1
- Verwendungsgruppe
- 53
- Lieferjahr
- 1960
- Vertrag
- 63.7004
- Musterblatt
- Fwp 068.01.4.1
- Lieferer
- Linke-Hofmann-Busch GmbH (LHB), Salzgitter
- Abnahme
- 09.1960
- Einsatzzeitraum bei der DB
- 1960 - 1997
- Höchstgeschwindigkeit
- 140 km/h
- Abteile 1. / 2. Kl.
- - / 12
- Sitzplätze 1. / 2. Kl.
- - / 72
- Länge über Puffer
- 26,4 m
- Heizung
- Whzdes
- Bremsbauart
- KE-GPR
- Drehgestellbauart
- MD 330
- Einstiegstüren
- Drehfalttüren
- Status
- in Betrieb