Geschichte

Die Deutsche Bundespost (DBP) stand, wie die Deutsche Bundesbahn, Anfang der 1950er Jahre vor dem Problem eines veralteten und teils zerstörten Wagenparks. Um schnell auf den Bedarf reagieren zu können, bezog die DBP erste Neubauten, welche konstruktiv auf Vorkriegsbauarten basierten.

Langfristig führte der Weg jedoch nicht an den Ansätzen der DB, zu den 26,4m Wagentypen vorbei. Auf dieser Grundlage entstanden für die DBP die ersten Bahnpostwagen der Bauarten 1952/1953 mit denen sehr gute Erfahrungen für die weitere Beschaffung gesammelt werden konnten.

In der Folgebauart Post 4mg-p/26 der Baureihe 1955 flossen dieser Erfahrungen ein. Die 12 Wagen kleine Serie von reinen Paket-Bahnpostwagen hatte erstmals bei der DBP Übergangseinrichtungen mit Rolltür und Gummiwulst.  Die konstruktive Auslegung als Paket-Bahnpostwagen für Pakete, Päckchen und nicht eiligen Zeitungssendungen erlaubte eine maximale Zuladung von 25t, was im Vergleich zu Brief-Postwagen eine deutlich höhere Zuladung erlaubte.

Der letzte betriebsfähig erhaltene Post 4mg-c/26 mit der Fahrzeugnummer 6254 Kln (später 55 301 Kln) ist gleichzeitig der erste Wagen dieser Serie und wurde im September 1956 von der Maschinenbau Kiel AG an die DBP ausgeliefert und beim Bahnpostamt Köln (Kln) stationiert.

Nachdem man bei der DBP ab den 1970er Jahre für Paketsendungen vermehrt auf unbegleitete Transporte überging, wurde der Wagen ausgemustert und am 14.05.1987 an die Deutsche Post der DDR verkauft. Mit der Wende 1990 kam er zurück in den Betriebsbestand der DBP, welche ihn am 29.06.1994 zum zweiten Mal ausmusterte und erneut verkaufte.

Heute darf der UEF-Historische Dampfschnellzug e. V. den 6254 Kln sein Eigen nennen und wie früher erfüllt der Wagen auch heute eine spezielle Aufgabe. Durch den Einbau von Wasserbehältern ist es möglich bis zu 22m³ Brauchwasser mitzuführen. Bei der Betriebsplanung für heutige Sonderfahrten mit Dampflokomotiven ist dies eine wichtige Eigenschaft und die beste Tarnung für zusätzliche Wasserreserven für die Dampflok in einem Reisezug.

Beheimatungshistorie:

Postdirektion Köln - ab 09/1956